Gemeinsame Pressemitteilung der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und DIE LINKE
In Verantwortung für den Monbijoupark erklären die unterzeichnenden Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin:
Eine große Mehrheit der Bezirksverordneten in Mitte beschloss im
Dezember 2018, die Vergabe von Flächen im Monbijoupark für kulturelle
Zwecke neu auszurichten. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass sich
dort inakzeptable Zustände entwickelten, die mit einer
verantwortungsbewussten Nutzung öffentlicher Flächen unvereinbar waren.
Gemeinsam mit dem Bezirksamt, der Humboldt-Universität und dem Freundeskreis Theater im Monbijoupark e.V. wurden daher Rahmenbedingungen für einen zukünftigen Theaterbetrieb im Monbijoupark definiert und vereinbart. Gemeinnützige Strukturen und gemeinwohlorientiertes Agieren sollten Voraussetzung für die zukünftige Nutzung der öffentlichen Fläche Monbijoupark sein. Darüber hinaus war es unser Anliegen, dass die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen endlich eingehalten und eine längerfristige Perspektive für einen Theaterbetrieb gesucht werden.
Die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft durch Mitarbeiter*innen des damaligen Theaters schien uns der richtige Ansatz zu sein. Diese neugegründete Theater an der Museumsinsel gGmbH (TadM) unter Leitung von David Regehr, Regisseur Maurici Farré sowie Schauspieler Matthias Horn, erhielt das Vertrauen und die Chance, ein neues Theater im Monbijoupark zu errichten. Der Erfolg war mäßig, das Theater der Neuen hatte einen sehr provisorischen Charakter, auch weil wesentliche Ausstattungen wie die Holzarena nicht zur Verfügung standen, weil sie dem Geschäftsführer des alten Theaters, Herrn Schulz, gehörten.
Wir stehen jetzt vor der Situation, dass gleich zwei Theater im Monbijoupark in eine Weihnachtsaison starten wollen: Das Theater an der Museumsinsel gGmbH, das zwischenzeitlich eine Nutzungsvereinbarung für die von ihnen bereits in der Sommersaison genutzten Flächen unterzeichnet hat. Eine Zertifizierung der Märchenscheune als fliegenden Bauten (TÜV-Buch) als Voraussetzung für eine Genehmigung durch das Bezirksamt erfolgt in dieser Woche. Die ebenfalls gemeinnützige Märchenhütten und Monbijoutheater gGmbH unter der Führung von Christian Schulz und David Regehr, der mittlerweile wieder die Seiten gewechselt hat, möchte die Holzhütten, die sogenannten Märchenhütten auf dem Bunkerdach, bespielen, die sich im Besitz von Christian Schulz befinden. Für die kommende Wintersaison erhalten diese Holzhütten jedoch keine Duldung vom Bezirksamt. Dafür gibt es gute Gründe. Die Duldung der Hütten war in den vergangenen Jahren stets ein großes Entgegenkommen und nie unumstritten. Jährlich wurden immer nur Ausnahmegenehmigungen erteilt! Eine vorliegende Abrissverfügung wurde nie umgesetzt. Vor dem Hintergrund einer legalen Alternative ist dieses Verfahren nicht mehr erforderlich. Das Bezirksamt handelt korrekt und in völligem Einklang mit den Beschlüssen der BVV.
Das Verhalten von Christian Schulz und David Regehr ist unserer Ansicht nach vor allem deshalb absolut inakzeptabel, weil beide wider besseren Wissens die Entscheidungen des Bezirksamt ignorierend die Hütten erneut als Spielstätte vorbereiten und bereits mit dem Verkauf von Eintrittskarten begannen, um damit Druck auf das Bezirksamt auszuüben.
Für die Unterzeichnenden ist es konsequent und folgerichtig, denjenigen das Vertrauen zu entziehen, die Rechtsbruch ankündigen und glauben, bezirklichen Entscheidungen negieren zu können. Wer so kommuniziert und agiert, entzieht einer Zusammenarbeit jegliche Basis.
Die unterzeichnenden Fraktionen werden es nicht akzeptieren, dass der Beschluss der BVV vom 20.12.2018 missachtet wird und die aktuellen Entscheidungen des Bezirksamtes zum Umgang mit den Holzhütten auf dem Bunkerdach im Monbijoupark ignoriert werden. Wir fordern das Bezirksamt und die Humboldt-Universität auf, die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um den angekündigten Rechtsbruch zu verhindern.